Meine Tuba wurde gestern verkauft. Zwar habe ich selten auf ihr im engeren Sinne geübt, wusste bis zum Schluss nicht, wo welche Töne sitzen, sprich, was man tu(te)n muss, um ein eingestrichenes B erklingen zu lassen. Aber nach Gehör konnte ich der Tuba einiges entlocken: Mein Gesellenstück war „Prinzessin de Bahia Tropical“ von Die Doofen, wo ich die Bassfiguren blies. Auf „LilaLaunebär“ solierte ich erstmals. Zu „Jet SetJazz“ steuerte ich viele dunkle Töne bei, und auf dem Hobby-Album „Die Band mit den vergilbten Photos“ wurden alle meine instubentaltechnischen Möglichkeit voll ausgereizt. Tuba im Jazz hat mich immer begeistert, vor allem, seitdem Bill Barber in den Arrangements von Gil Evans auf ihr Melodien spielen durfte. Birth of the cool. Howard Johnson sah ich als Jugendlicher in Moers, Bob Stewart in New York City, mit Don Cherry, ganz kurz vor dessen Tod. Das war ein ziemlich bedrückender Abend, weil es ihm schon so schlecht ging.
Und jetzt bin ich meine Tuba los, für‘n Appel und ein Ei. Auf dem Bild steht sie rechts, während im Zentrum ein Hosenloch zu besichtigen ist, das vor einigen Jahren dazu führte, dass mir auf Fahrradtouren vermehrt hinterhergekichert, ja, -gepfiffen wurde, womit sich der kleine Kreis zur Musik schließt.
Heute war ich ganz still unterwegs, in schneelich schallgedämpfter Landschaft, und nach leichtem Verpennen auf eine Stunde (11 km Grunddosis) Laufen verkürzt. Ich habe diese Woche 80 Lauf- und etwa ebensoviele Klappradkilometer zusammengetragen. Voll im Plan für alle großen Ziele. Tuuut!
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