Sonntag, 28. April 2019

Deutsche Flüsse (20): Wertach





Der Augsburger Augustusbrunnen 

ist mit Pflockweibern verziert

der Fachmann nennt sie „Hermen“

Aus ihren blanken Busen sprudelt Wasser

Brunnen- wie auch Busenfreunde schwärmen:

Juhu!

Die Barbusigen heissen

Singold, Wertach, Brunnenbach und Lech

Sie sind aus schwarzem Messingblech legiert

Oben steht der Kaiser, der mit harter Hand regiert

„Adlocutio“, so nennt man diese Geste 

bei der Ansprache ans Heer

Ein bisschen wie Mario Barth, wenn er

„Weeste, weeste?“ sagt. 

„Mario wer?“

scheint die Wertach nachzufragen, 

diese Unschuld aus den Bergen, leer 

der Blick, höchstens ein bisschen 

Unbehagen könnte man in ihm vermuten

Kein Wunder, wenn dir Wasser 

aus dem Busen quillt. 

Spuckmamillen: Selten sieht man solche

im Repertoire des internationalen Porno

Augustus, der in Nola, Mezzogiorno,

starb, stand, so sagt man, mehr auf Dolche

und auf Cola, die er, wenn mit ersteren er

Kuckucksuhren schnitzte, literweise soff.

Neinnein, suppende Damenbrüste sollten eher 

Schwabenblicken schmeicheln

Wahrscheinlich gab es Zoff mit Ehefrauen

Womöglich musste manch Betrachter heucheln

Wer hat sich diesen Brunnen ausgedacht?

Mario Barth? Russ Meyer? Stand die 

Squirting-Sitte bei der Wertach Nässe Pate?

Wo recherchiert man derlei? 

Venus-Messe? Kam das schon bei Arte?

Gibt’s zu diesem Thema Foren? Youporn?

Falls mitnichten, hab‘ ich mir geschworen, 

unsern Wissensstand zu ändern und

die Pflockweiber bekannt zu machen,

so bekannt wie Männchen Piss, sprich

den Brüssler Bub zu gendern. 

Wie also popularisieren überzeugte

Feministen solche Wesen?

Fürs erste reicht‘s, wenn Sie,

verehrte Leser, diese Zeilen

lesen. Danke. 


P.S.: Meine Mama schickt mir soeben nach Lektüre dieses Bild, geknipst in Traudmannsdorf bei Meran:










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