Meine liebsten Schuhe sind aus Holz. Ich trage sie schon eine zweistellige Zahl Jahre mit mir herum, bin viel in ihnen unterwegs gewesen - zumeist jedoch Kurzstrecken. Wie ist ihre Eignung zum sportlichen Dauerlauf? So lange, wie ich sie besitze, so lange träume ich von einem Holzschuh-Marathon. Zeit, endlich auf Holz zu klopfen und loszulegen (da fällt mir auch schon ein grandioser Vorteil dieses Schuhwerks auf: Die vielen hölzernen Wortwitze, die sich aufdrängen. Gut Holz! )
Mittwoch, 6. März 2019
Laufschuh-Test
Meine liebsten Schuhe sind aus Holz. Ich trage sie schon eine zweistellige Zahl Jahre mit mir herum, bin viel in ihnen unterwegs gewesen - zumeist jedoch Kurzstrecken. Wie ist ihre Eignung zum sportlichen Dauerlauf? So lange, wie ich sie besitze, so lange träume ich von einem Holzschuh-Marathon. Zeit, endlich auf Holz zu klopfen und loszulegen (da fällt mir auch schon ein grandioser Vorteil dieses Schuhwerks auf: Die vielen hölzernen Wortwitze, die sich aufdrängen. Gut Holz! )
Dienstag, 5. März 2019
AKK
Wie sagte Harald Juhnke? „Ich mag Silvester nicht. Da saufen auch die Anfänger!" So ähnlich ist es beim Karneval: Auch jene steigen da in die Bütt, die ansonsten eher im ernsten Fach zuhause sind - etwa im CDU-Parteivorstand. Witzemachen, so denken die Laien, heißt Austeilen. Verspottet werden wahlweise Blondinen, Österreicher, Klein-Erna, Ossis, egal. Im Grunde eignet sich jede Gruppe, die im lachwilligen Auditorium eher spärlich vertreten ist, weil ja sonst eine Limitierung des Lacherfolges zu vermuten ist. In Deutschland ist Selbstironie weiterhin ein rares Gut; selten nur hört man zB Bindestrich-Namensträgerinnen, die sich über ihren eigenen Namen ausbreiten. Dies hat mit geschichtlich gewachsenen Humor-Traditionen zu tun. Anders als in England, dessen von hierarchischen Spannungen geschüttelte Gesellschaft bereits früh ein Ventil brauchte, um diese zu lösen, gab es für den Humor bei uns lange keine entsprechende Notwendigkeit: Der Kaiser stand über allem; wer über „die da oben" witzelte, riskierte Gefängnis. So lässt sich (ich verkürze mal radikal) die mangelnde Bildung der Deutschen in Sachen Humor erklären.
Und nu‘ kommt AKK (oder, wahrscheinlich: ihr Witzeredenschreiber) und überlegt nicht, wie sich das methodologische Arsenal erweitern lässt, sondern über wen man denn innovativ witzeln könnte. Und kommt auf die „Latte Macchiato-Fraktion", die an einem Ort namens Berlin, so AKK, überall Toiletten aufstellen will, für jene Männer, „die nicht wissen, ob sie beim Pinkeln noch stehen dürfen oder schon sitzen müssen". Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass man theoretisch alles verspotten darf, weil, wie schon Herbert Feuerstein Anfang der 90er erklärte, (sinngemäß) „das Recht, verspottet zu werden, ein Menschenrecht ist". Also darf man auch Witze über Behinderte, Transsexuelle und Juden machen. Dürfen darf man, klar, sofern keine Gesetze verletzt werden und der Gag ankommt. Man fragt sich allerdings, ob’s schlau ist und welches Menschenbild die Spottdrossel zum Ausdruck bringt. Wie sagte Hugo Egon einst? „Für einen guten Gag würde ich meine Oma verkaufen". Mit Betonung auf „meine". Es macht einen Unterschied, ob ich mich und die meinen, meine Schwächen und Gebrechen ins humoristische Getümmel stürze, oder eben irgendwelche Latte-Macchiato-Trinker (gibt es die nur in Berlin? Heieiei, irgendwie verstehe ich den Witz gar nicht so richtig).
Skandalös ist der Vorgang nicht wirklich, eher alltäglich. AKK präsentiert sich als ganz normale Deutsche mit traditionellem Humorverständnis - und just das ist ja auch ihre große Chance. Merkel wäre derlei nie passiert.
Da ich aber in meinem ganzen Leben eh noch nie CDU gewählt habe, wird sich für mich durch diesen „Witz" nicht viel ändern. Überprüfen werde ich hingegen meinen Getränkekonsum: Bisher bevorzuge ich Filterkaffee, aber AKK veranlasst mich, es durchaus einmal mit Latte Macchiato zu probieren.
Und dieses „Berlin" sollte ich mir irgendwann auch mal anschauen.
Montag, 4. März 2019
Rosenmontag
Ich bin ein ganz schlechter Schunkler
Sonntag, 3. März 2019
Artikel 13
Artikel 13, Uploadfilter - die
Freiheit Memes zu usen killt er
Wieder ist Europa schuld,
die spassbefreite Partybremse
Motorschaden auf der Themse
Merkel bittet um Geduld
Bis die Kohlenglut erkaltet
Und der Flieger wieder fliegt
Lupo lässt die Zitzen sprechen
Romadour wird Roma rächen
Geh Viral! empfahl mir Oma
schon als Adenauer lebte
...der ja auch nur upgeloaded
Sonst würde ihnen keiner kennen
Nur was Google kennt, darf leben
Alles andere muss brennen
Freitag, 1. März 2019
Freiheit ist...
...nackt in die Nordsee springen
Pizarro
komma Claudio, Aufklärer aus Lima
Einst kauft‘ ich mir’n hochwertigen Beamer
um an die Fassade meines Hauses seine
Tore, Tricks und Zaubereien mit dem Leder
wandfüllend zu werfen. Weder konnten ihn
der Zeitenzahn noch Zipperlein erschrecken.
Junge Spunde, die ihn decken, sehen aus
wie Greise, wenn der Best-Ager sich leise
in des Gegners Strafraum schlingelt.
Gerne klingelt es auch, wenn das
PeruHanseaten-Biest Freistöße listig in
die Mauer schießt (Hertha!) Einundzwanzig
Bundesliga-Runden schafft der
Aufklärer nun Tore; hingerafft blieb
derweil die Beamer-Birne; ihrer Pflicht
entbunden schimmelt sie im Kellerfach.
Aufklärer? Es werde Licht? Warum?
Pizarro hat sie abgewimmelt (lach):
all die Besserwisser, Sensenmänner,
er hat Fakten, äh, Füsse sprechen lassen,
zeigt uns Menschen Möglichkeiten.
Möge er die Jungen leiten. Ja,
er ist ein Aufklärer wie Johann Gottfried
Herder. Schön, dass Du bei Werder
Bremen spielst.
Danke.
Donnerstag, 28. Februar 2019
Hunde, wollt ihr ewig jodeln?
Ein Mann betritt die Tram, bayerischer geht‘s nicht. Lederhose, Filzhut mit Gamsbart, opulenter Zwirbelbart auch im Gesicht, ordentlich Bauchspeck, a richtiger Mo. Zwei große Hunde hat er dabei, die zu seinen Haferlschuhen Platz nehmen. Während ich noch denke: Bayern bietet seinen Bürgern einen besonderen Service, nämlich: Wer will, kann seine individuelle Identität ganz einfach durch eine höhere Form des Menschseins ersetzen, nämlich indem er sich passend anzieht und zu einem bayrischen Mannsbuid wird. Vormittags zwoa Hoibe und an Schnalzer, mittags a saures Lüngerl oder an gscheiten Bries, und auf geht‘s beim Schichtl. Genau das, was in der Globalisierung immer vermisst wird - die Verankerung in der Heimat. Habe ich „Anker" geschrieben? A Schmarrn, des passt nicht, der Anker gehört zu dena Preissn, pfui deifi. Dann denke ich an den schlauen englischen Publizisten David Goodhart, der zwischen „Anywheres" und „Somewheres" unterschied: Erstere kommen überall zurecht, letztere brauchen zu ihrem Glück die Heimat. Und während ich dies so vor mich hin denke, hat meine Frau den Prachtbayern bereits in ein Gespräch unter Hundefreunden verstrickt, dem ich (scheinbar desinteressiert) lausche. Also, beides sind Rüden. Vertragen die sich? Sicher, ist alles eine Frage der Erziehung. Ab und zu eine Backfotzn, und die Sache läuft. Aha, der Mann schlägt die Hunde. Verstehe.
The biggest Arztroman ever
Willkommen in meinem neuen Tagebuch („Post-Coronik“), das sich womöglich auch in diesem virtuellen Gewölbekeller vornehmlich mit Corona befa...
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