Das war ein angenehmer Tag, damals, und der entstandene Artikel ist durchaus einladend zum Radeln - das war mein persönliches Ziel bei der Sache. Einige Kleinigkeiten sind sachlich nicht richtig, etwa beträgt die Strecke von HH nach Winsen keine 80 km. Eher 30 oder so ähnlich (Ich möchte bitte nicht für einen Aufschneider gehalten werden). Aber was soll ich mich drüber ärgern - für Wutwallungen gibt's momentan bessere Gründe.
Die ganze Nacht habe ich mit der gestrigen S-Bahn-Kontrolle gehadert. Heute nun radelte ich per Birdy zum Flughafen München, der just jetzt seinen 25. Geburtstag feiert. Im Zuge des Jubiläums sind allerhand Festzelte errichtet, die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt - und die Radwege gesperrt. "Soup au lait", Milchsuppe: So nennt man auf französisch einen aufbrausenden, leicht überschäumenden Menschen. Moi. In scharfem Ton herrsche ich den Sicherheitsmann an: "Ich habe ein Ticket, wie komme ich jetzt zum Flugsteig?" Der schmunzelt und empfiehlt die S-Bahn, was ich natürlich ablehne. "Der Laden stinkt mir!" - "Das kann ich verstehen", nickt der Securist, " dann bleibt ja nur die Schnellstraße". Ich knirsche mit den Zähnen wie ein prasselndes Osterfeuer. "Ja, dann bleibt wohl nur die Schnellstraße" äffe ich ihn nach, "da sind Fahrräder verboten, aber hilft ja nix". Und prompt trage ich das Rad über die S-Bahn-Treppe, steige ab zum Standstreifen und rolle an der Leitplanke entlang zum Terminal 2. Auf nach Köln; da versuche ich heute bei in einer WDR-Show ("Das Quiz für den Westen") ein paar Öcken für Dravet-Syndrom e.V. zu erspielen, dessen Schirmherr ich bin.
Und jetzt erstmal runterregeln. An den Wegrändern blühen die Wiesenwitwenblumen. Lange Hosen braucht niemand mehr. Und vorgestern habe ich Steckrüben gekocht, "Oldenburger Südfrüchte", mit Ochsenschwanz. Das schmeckte wie bei Muttern, und alle wurden satt. Es gibt also auch gute Nachrichten in diesen Tagen.
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