Als ich das erste Mal in Leipzig war, bei den Jazztagen 1986, erklärte mir zur Begrüßung ein Schelm in Schneejeans, dass unter uns der Dings verliefe, der Dingsbumsgraben, ein unterirdisch verlaufender Abzweig der Sowieso, und ich dachte: Wahnsinn, der spricht Deutsch, genau wie ich! Und später erhoben wir in der Moritzbastei unsere Schnapsgläser auf die Verlegung der Mauer. Statt Ost- und West- sollte sie lieber Nord- und Süddeutschland trennen. Die Stasi saß hinten am Tisch und hörte betont unauffällig zum Fenster hinaus. Und abends im Hotelbett drehte sich alles; die Mauer fiel um und bedeckte die Sowieso, von dem dieser Dingsbumsgraben abzweigte. Weg war sie. Man konnte drüber laufen, auch in den goldenen Westen, wenn man denn noch laufen konnte. Ich nicht.
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