Wir haben gestern geheizt. Meine Frau fand es abends etwas kühl, und zudem mag sie das Knistern und Knacken des Holzes. Heute nun, als in der Mittagszeit alle Welt satte 40 Grad beschwitzte, heizten wir erneut ein, nämlich zum Backen eines Pflaumenkuchens à la 1850.
Zunächst zog der Ofen nicht, womöglich war es auch dem Rauch zu heiß in der prallen Sonne, er weigerte sich, auch nur in Schornsteinnähe zu ziehen, doch schließlich gelang der Kuchen doch. Den ganzen Nachmittag pendelte ich hochkonzentriert zwischen Schür- und Knethaken und schwitzte dabei wie ein Dampflokheizer in der Bagdadbahn.
Am sehr frühen Morgen (5 Uhr irgendwas) war ich um „unseren“ Berg herumgelaufen, ohne störende Altschneefelder (das war vor einer Woche noch völlig anders, als ich adrenalindurchsotten über tiefgefrorene Hänge balancierte).
Melde: Speikspitze problemlos erklommen, arkadisches Terrain.
Die Kühe sind zZt nachts auf der Alm, tagsüber stehen sie im Stall, mit an der Decke festgebundenen Schwänzen. Hansel melkt am Nachmittag; unseren Kuchen verschmäht er.
Angela kommt vom Tegernsee herbeigeradelt, kettet ihr Rad an eine der Pistenraupen am Parkplatz, stiefelt dann zu uns herauf und isst mit uns Eintopf und Pflaumenkuchen.
Hängematte montiert. 12 mal den Kopf an der tiefhängenden Markise gestoßen. Handstaubsauger als effiziente und tierfreundlichste Bremsenbeseitigungsmethode entdeckt.
Theo spielt mit einem unserer Wasserbottiche oder räumt Holzkisten aus. Gerade bei letzterer Tätigkeit gelangt er in ernsthaften flow. Geht auch mit Mamas Koffer.
Gerade sind Teresa und Angela draußen und bewundern die Ziegen, die soben zu den Kühen auf die Alm stoßen. Theo schläft. Ich auch gleich. Morgen wieder früh raus, auf die Speikspitze und evtl anschließend auf den namenlosen Gipfel nebenan. Du liebe Güte, ist das schön hier!
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