Donnerstag, 14. Mai 2020

Auf zur Hygienedemo

30.4.
„Wir werden, in ein paar Monaten, wahrscheinlich viel einander verzeihen müssen“ - das sagte vor drei Tagen Jens Spahn, und seither geht mir das Statement nicht aus dem Kopf. Nein, ich für meinen Teil habe ihm nichts zu verzeihen. Ob ich anders gehandelt hätte als er? 
Vorab: Wahrscheinlich hätte ich, länger noch als er, die herannahende Gefahr abgetan, mit  überheblichem Achselzucken. Bin privat auch nicht unbedingt jemand, der Versicherungen gegen dit&dat sammelt. 
Als dann die Bilder aus Italien aufrüttelten, gab es im Grunde drei Handlungsoptionen: 
1.: „Das schwedische Modell“. Kein Lockdown, Ausbau der Krankenhauskapazität, Appell an die Vernunft. Charmante Lösung, aber mit hohem, schwer kalkulierbarem Risiko.
2.: „Modell Südkorea“. Einzelfallverfolgung, Handyapp flächendeckend. Hierfür fehlten bei uns sämtliche Voraussetzungen. Keine Behörde mit ausreichender Mitarbeiterstärke, keine App. Dafür Datenschutz als EU-Recht, demzufolge eine solche App zwingend freiwillig sein muss. 
3.: „Hammer und Tanz“. Lockdown, so wirksam und gleichzeitig so schonend wie möglich, mit anschließender Impro. 
Was macht man vor dieser Auswahl als Minister? Man lässt sich von Fachleuten beraten, sortiert Prioritäten. Oberstes Gebot: Überlast der Krankenhäuser vermeiden. Risiko für Leib und Leben minimieren - damit scheidet Schweden aus. Modell Südkorea: Schlichtweg unrealistisch, jedenfalls momentan - wenn überhaupt jemals (da unklar ist, ob auf freiwilliger Basis ausreichend Apps installiert werden). Bleibt nur Option Nummer drei: Man schwingt den Hammer, so schnell wie möglich, und tappt anschließend mit beschlagener Brille vorsichtig durchs Unterholz. 
Ja, ich hätte im wesentlichen nichts anders gemacht als unsere Entscheidungsträger - von ein paar Petitessen abgesehen. Wie sagte Klaus Boullion, der saarländische Innenminister? „Grenzschutz ist Menschenschutz?“ - ein solcher Spruch käme mir selbst volltrunken nicht über die Lippen, gerade an der Grenze zu Frankreich. Auch die Durchsetzung von Exportverboten für medizinische Hilfsgüter hätte ich wohl eher nicht verantwortet - ich hätte den Eindruck gehabt, mich unterlassener Hilfeleistung schuldig zu machen.
Aber das ist ja auch gar nicht Spahns Zuständigkeit. Er hat nichts getan, was ich ihm verzeihen müsste, und mir muss er eh nichts verzeihen. Ich war, bin seit Beginn der Ausgangsbeschränkung im Wesentlichen brav daheim oder habe den Kinderwagen um den Pudding geschoben. 
Und mich geärgert. Gestern, über mich. Darüber, dass ich der vermeintlichen Zusammenfassung einer Doktorarbeit Glauben schenkte, in der es um angeblich gesundheitsgefährdende Effekte von Atemschutzmasken ging. Ich war zu faul, die Dissertation in Gänze zu lesen, freute mich darüber, dass „das Internet“ diese Arbeit offenbar für mich bereits erledigt hatte. 
Wir lernen daraus: Auch im Netz lauern Infektionsgefahren; schnell hat man sich bei Fake News angesteckt und trägt das Pixel-Aerosol weiter. Anschließend konnte ich in den Kommentaren meinen eigenen nervlichen Zustand gespiegelt sehen. Wie lange haben wir Lockdown? Fünf Wochen? Am Anfang war die Chose noch spannend; mal sehen, wie sich das anfühlt, endlich mal in Ruhe den Badezimmerschrank aufräumen und das Kräuterbeet bepflanzen. Inzwischen jedoch überwiegen Fernweh, Frust und das demütigende Gefühl einer umfassenden Unmündigkeit. Um meine Tage zu strukturieren, schreibe ich dieses Tagebuch. In ihm dokumentiere ich plan- und arglos Begeben- und Befindlichkeiten, Höhe- und Tiefpunkte dieser Krise. Meine persönliche Coronik. 
Von mir aus könnt‘s ewig so weitergehen.
Uff.

1.5.
Ab heute sind Menthol-Zigaretten in der EU verboten. Es heißt ja, Helmut Schmidt habe 200 Stangen „Reyno“ gehamstert, als 2013 das Verbot beschlossen wurde. Nachdem unlängst das Institut Pasteur in Paris darauf hinwies, dass Nikotin eventuell gegen Corona helfen könnte, stellt sich natürlich die Frage, ob das Verbot jetzt wirklich zu einem passenden Zeitpunkt kommt. Nikotin plus Menthol: Womöglich verzichten wir ohne Not auf ein Top-Therapeutikum. Wo hat Schmidt seine Bestände gebunkert? Im Keller in Langenhorn?
Die Lufthansa droht mit Insolvenz, falls die Hürden für staatliche Hilfen zu hoch sind. Als Fluggast kann man zur Zeit nur versuchen, die positiven Aspekte zu sehen: Niemand muss sich momentan über Verzögerungen des Flugbetriebes wegen Eis, Sturm, Fluglotsenstreik, Vogelschlag oder Terror ärgern. Als Mitarbeiter steht einem der Sinn womöglich weniger nach humoristischem Tiefflug. Ich kann ihnen lediglich helfen, indem ich sie in mein heutiges Gebet in der Gartenkapelle einchecke - so wie auch alle anderen Bangenden. 
10,1 Millionen Kurzarbeiter. Zum Vergleich: Auf dem Höhepunkt der Finanzkrise gab’s einskommairgendwas. Gut möglich, dass Deutschland sich verhebt und dereinst nichtmal seinen Internetanschluss bezahlen kann. Ende aller Skype-Konferenzen. Das Gute an einer Pandemie: Die ganze Welt sitzt in einem Boot, mangels Liquidität als blinder Passagier. Ich setze meine Hoffnung auf eine internationale Schuldenkonferenz, auf der man sich gegenseitig alle krisenbedingten Verbindlichkeiten erlässt. Bester Ort für die (analoge) Coronferenz: die Cook-Inseln, laut Selbstauskunft der einzige infektionsfreie Ort der Welt. Kann man auch gut mit besagtem Boot hin rudern. 
Apropos Rudern: Dachte heute mehrfach an Ultramarathon und Langstreckenradtouren. Meine Strategie bei 24h-Rennen: Zwei Stunden Bewegung, dann Kaffee und Kuchen, dann weiter, so dass man am Ende 20 von 24 Stunden unterwegs ist. Erfahrungsgemäß lässt bei mir die Disziplin im dritten Drittel nach - ich schiebe Pinkelpausen vor, die gar nicht nötig sind, halte Pläuschchen oder stehe einfach nur ein Weilchen rum. Der Schlendrian liegt in meiner Natur, ist nahezu unausweichlich und wird von mir von vornherein einkalkuliert. Was heißt das übertragen auf den Corona-Marathon? 20 von 24 Stunden Sofa, vier Stunden Beine ausschütteln, hintenraus auch mal, ganz frivol, ein Stadtbummel. Und: Man darf nicht zu streng mit sich sein, hadern, wenn man zB einem Sohn begegnet und ihm aus Versehen die Hand reicht.
Rennstrategien sind natürlich leichter durchführbar, wenn das Ziel einigermaßen definiert ist. Wann endet das Race? Bei Grenzöffnung? Bei 0 Neuinfizierten pro Tag? Mit Impfung? Aus meinem Sportlerleben weiß ich, dass ein allerletzter Motivationsschub aus der Vorfreude aufs Laisser-faire hinter der Ziellinie erwächst. Da lass ich’s krachen: Social statt distancing, sogar mit Zuprosten! 
Aber soweit sind wir noch lange nicht. Momentan radeln wir durch die Nacht, jeder für sich, es ist warm, und die Trinkflaschen sind voll. In der Ferne öffnen die Spielplätze. Irre ich, oder schimmert da das erste zarte Morgenrot?
Noch hält die Disziplin. 
Nur der imaginierte Muskelkater vom Tanz in den Mai verunrundet meine Motorik.
Schönen Feiertag allerseits!

2.5.
Trister Tag. Äußerst schwerer Krankheitsfall im engsten Freundeskreis (nix virales). So bitter, dass mir zunächst die Knie ganz weich werden und ich lange nach den richtigen Worten suchen muss. Einstweilen hocke ich im Walmagen und lasse meinen Blick vom kleinen Klappaltar zur Spinne im Zeltgiebel und zurück wandern. Gebete verbittet sich mein Freund. „Da gehts auch nur um Kontrolle, und die gibt’s im Moment nicht - nirgends“, schreibt er. Zunächst heißt es, niemand dürfe in der Intensivstation zu Besuch kommen, coronahalber. Später geht doch was. 
Regen prasselt auf die Zeltplane, eigentlich ein heimeliges Geräusch. Bin normalerweise ja ein begnadeter Schönredner, aber heute finde ich ihn nicht, den positiven Dreh. „Jede Krise macht uns stärker“, „der Mensch trennt sich vom Egoismus, findet zu sich selbst“. Pah. Mag ich heute alles nicht lesen. Aber ständig stolpere ich drüber; alleine in der Süddeutschen Zeitung: „Die Chancen der Krise“ - Blabla. „Verzicht kann einen erfüllen“ - Blablabla. Und obendrein diese Leute bei Facebook, die mir allen Ernstes erklären wollen, wie ich mein Tagebuch zu führen habe. Mir, der Tagebücher seit seinem 10. Lebensjahr führt, mit äußerst eingefahrener Methodik. Leute, die sich daran stören, dass ich irgendwas anders sehe als sie. Mal zu unkritisch, mal zu kritisch - Frechheit! Ich denke dann: Artikel 5 GG ist - im Gegensatz zu anderen Grundrechten - vom Infektionsschutzgesetz unberührt, ihr Sagrotan-Jakobiner...Ihr...Ihr Westentaschen-Revolutionsgarden...Ihr...
Stopp! Sofort aufhören! Heute nicht in Wallung reden. Ich bin ungerecht. Viele meiner Leser hier bei fb kenne ich seit vielen Jahren, einige sogar persönlich, und ich empfinde es als Privileg, dass ich meinen Blick auf diese seltsame, anstrengende Episode mit Euch teilen darf. Meine Ursprungsidee war ja: Facebook hat den Brexit mitverursacht, Trump in die Puschen geholfen, ich bin mit den Resultaten, die Zuckerbergs Kreatur erbracht hat, nicht gerade zufrieden (Wieder in der Spur. Konziliant, sachlich, diplomatisch. Weiter so) Und so kombinierte ich: Facebook ist oll, doof, fb will keiner - genau wie Corona. Passt also bestens zusammen. Und heute korrigiere ich: Stimmt gar nicht. Facebook ist (jedenfalls für mich) ein wunderbares Forum, mit vielen nachgerade wohltuend neugierigen, aufmerksamen, gebildeten Nutzern. Fast könnte ich mich jetzt in ölige Elogen hinein fabulieren, mit feuchten Augen und Jeder-umarmt-jeden, aber dies wäre denn doch zu dick, außerdem sind Umarmungen polizeilich verboten (paranoider Schulterblick). 
Oha. Ihr merkt: Meine Nerven haben Spliss. Ob ich nicht doch ein wenig beten soll? Heimlich? Das würde mich beruhigen, und dass meine Gebete irgendetwas objektiv messbares bewirken, würde ich nicht einmal meiner Oma erzählen - wenn sie denn noch lebte. Trotzdem komme ich der Bitte meines Freundes nach; ist ja Ehrensache. 
So, jetzt guck ich Kulturona. Aus dem Uwe auf der Reeperbahn. Das hebt meine Laune zuverlässig.

3.5.
Gartencenter: Eine der beiden Achillesfersen der gelungenen Häuslichkeit (die andere: Baumärkte). Es gibt da die dollsten Geschichten, zB waren in Bremen die Gartencenter noch geöffnet, als sie in Niedersachsen schon lange geschlossen waren. Dies führte, so berichtet meine Mama, zu überbordender, ungesunder Betriebsamkeit in der Hansestadt. Tout Westerstede went Richtung Roland - die dornige Macchia des Föderalismus. 
Als wir das letzte Mal Pflanzerde besorgten, kurz vor Ausgangsbeschränkung, war die Stimmung gestresst. Mehrfach wurde ich damals angepampt wegen angeblicher Distanzunterschreitung (dabei habe ich die Leute lediglich mit meinem Einkaufswagen beiseite geschoben, und die Dinger sind verdammt lang). 
Heute ist alles entspannt. Die lange Schlange vorm Eingang kommt schnell voran, routiniertes Personal desinfiziert sichtbar die Handgriffe der Einkaufswagen. Man durchfährt einen Parcours mit wenig Gegenverkehr, und das Publikum fühlt sich hinter der Maske sicher und scherzt. Besonders dringend benötigen wir Spielsand. Für Theo war die kleine Sandkiste im Garten in den letzten Wochen Lebensmittelpunkt, was zu einem mysteriösen Sandschwund geführt hat. Wahrscheinlich wurde er verblasen. Oder ins Haus getragen. Oder verzehrt - für den Fall einer zweiten Welle werden wir jedenfalls Sand hamstern.
In der Terrarienabteilung betrachten wir ausgiebig Rotbauchunken und ein Chamäleon, und alle Misslichkeiten geraten in Vergessenheit. Mit einem Seufzer konstatieren wir: Man sollte viel häufiger Rotbauchunken und Chamäleons betrachten!   
Im Saarland wurden die Ausgangsbeschränkungen vom Verfassungsgerichtshof gekippt. Sonderlich überraschend finde ich die Entscheidung nicht, zumal in Bayern ein Verwaltungsgericht ähnlich geurteilt hat - dort allerdings wurde die betreffende Klage trotzdem abgewiesen, da aufgrund der Vielzahl der Ausnahmen gar keine echte Ausgangsbeschränkung vorgelegen, der Kläger also keine Nachteile gehabt habe. 
Mir kam die Vorgehensweise in Bayern von Anfang an halbseiden vor: Man markiert Härte, untermauert von allgegenwärtiger Polizei und an „Fahrenheit 451“ erinnernde Lautsprecherdurchsagen, wer jedoch raus will, findet immer einen Grund. Etwas kasperletheatral, aber wirksam. Immerhin! Das ist nicht wenig - wenn man sich die Verhältnisse zB in USA anschaut.
Erste Urlaubsplanung: Tandem mit Anhänger zu viert plus Zelt und Gaskocher. Route unklar. Vielleicht braucht man aber auch gar keine „Route“, kein Ziel, sondern fährt einfach solange, bis man pleite ist. Ganz wie im richtigen Leben. Notfalls radeln wir bis Impfingen (das liegt bei Tauberbischofsheim). 
Am Montag machen die Friseure auf, aber der größte Triumph des Frisörhandwerks gelang im tiefsten Tal der „Neuen Normalität“, als nämlich meine Frau Teresa mir einen klassischen Topfschnitt verpasste. Ihre erste Arbeit als Hairstylistin schaffte es, tatatata, tatsächlich in die Tagesschau. Vorvorgestern, 14 Uhr. Ich dachte, ich seh nicht richtig. Im letzten Beitrag, über Promis mit verunglückten Homemade-Frisen. Olaf Scholz, Andreas Scheuer und ich. In der Tagesschau war ich noch nie. Und in so edler Gesellschaft erst recht nicht.

4.5.
Frühsport in der Dämmerung: Ich radle gedankenverloren durch Lochhausen, und plötzlich schießt ein Eichelhäher neben mir erdwärts. Sein Sturzflug ist mit heiserem Krah-Krah untermalt. Der stattliche Vogel schlägt zwei Meter neben mir hart auf den Asphalt der schmalen Straße auf, zuckt noch einmal - und ist tot. Ungläubig suche ich den Himmel ab. Ist er von einem Greifvogel attackiert worden? Erlitt er einen Schlaganfall? Da ist nichts, nur Frühlingsbläue. Ich ziehe die Stirn in Falten und rolle langsam weiter. 
Wieder daheim längere Skyperei mit einer Freundin meiner Frau in Frankreich. Sie wohnt bei Nantes und ist seit neun Wochen eingesperrt. Raus dürfen sie und ihre Familie nur mit Formular, für dringende Erledigungen im Umkreis von 1 km. Jeder kenne haarsträubende Geschichten von Gendarmen, die Einkäufe auf ihre Dringlichkeit hin kontrollieren. Es hagele harte Strafen. Die Stimmung ist brenzlig, und in geharnischten e-mails der Gewerkschaften manifestiert sich der Ärger. Der FN reibt sich die Hände. Die EU habe versagt, weg damit - so der Tenor auch bei jenen, die bisher überzeugte Macronistes waren. Dass Frankreich so am Rad dreht, während in Deutschland Intensivbetten leer stehen, ist mir furchtbar peinlich. Hätten wir das nicht besser anstellen können? Rheinland-Pfalz und Saarland haben je 10 Franzosen übernommen, ja, aber diese Hilfe scheint mir jetzt nicht gerade übermäßig generös. Oder bin ich nicht auf dem Laufenden? Ich erröte jedenfalls kräftig vor Scham, sehe im Skypekontrollbild aus wie Uli Hoeneß, wenn er sich aufregt (Melinda Gates im Interview: „Wäre ich Bürgerin von Deutschland, wäre ich schrecklich stolz“ - Mir geht es heute genau andersrum).
Immerhin, so die Freundin, habe man die Departments in „grüne“ und „rote“ aufgeteilt, und für die grünen gibt es demnächst Erleichterungen. Die Bekanntgabe im Fernsehen habe etwas von der „Ziehung der Lottozahlen“ gehabt, und man sei in Nantes bei den Gewinnern gewesen. 
Wenn der Quatsch noch länger geht und sich auch bei uns die Idee der lokalen Ausgangsbeschränkungen durchsetzt, erscheint mir eine glamouröse Show zu diesem Thema nahezu unausweichlich, live aus Tirschenreuth. Oder als Big-Brother-Relaunch, letzter Versuch.
In München stehen bekanntlich überall Verkaufskästen der Boulevardpresse herum. Die Bildzeitung titelt: „Die Wut der Wirte“, die TZ, direkt daneben: „Die Angst der Älteren“. Angesteckt vom Alliterations-Aerosol. 
Ich freue mich auf „Das Heulen der hungrigen Humoristen“. 
Wenn wir Kinder uns langweilten, fragten wir die Eltern: „Was sollen wir machen?“ - „Auf dem Kopf stehen und lachen“. Weiß nicht, warum mir das gerade einfällt. 
Den ganzen Tag über erscheint mir die Sekunde, in der der Vogel hart aufschlägt, vor dem inneren Auge. 
Hermann Löns nannte den Eichelhäher den „Wächter des Waldes“: Mit seinen Schreien warnt er die Bewohner seines Reviers vor herannahendem Unheil. 
Nun ja; man muss den Vorfall ja nicht unbedingt mythologisch überhöhen.

5.5.
Widerstand 2020 - mein Dichterfreund Jürgen Urig fragt mich, was ich davon halte? - Keine Ahnung, was das ist. Konnte ich mich noch nicht mit beschäftigen. Habe nur die „Seitenmanager“-App, ohne eigene Timeline, bin also völlig ahnungslos. 
Wie mir Jürgen erzählt, gibt es bei fb immer häufiger das, was man „lebendige Diskussionen“ nennt, über Gott und die Welt und die Viren. Jürgilein berichtet zB von einem (vermeintlichen) Atheisten, der mit äußerstem Pathos bekennt: „Ich glaube an das Robert-Koch-Institut!“. Und jeder, der etwas anderes sage, sei ein Verschwörungstheoretiker. Dabei sollte sich doch langsam auch bis zum RKI, bis zum letzten Atheisten herumgesprochen haben, dass nur einer hinter Corona steckt, nämlich Elvis Presley. The King lives on!
Jürgen hat mich befördert; ich bin ab sofort Generaldirektor des von uns beiden gegründeten „Instituts für Putzpoesie“, und Jürgen ist dessen Präsident. 
Die Idee zum Ifpupo kam uns bereits im zurückliegenden Spätsommer, und jetzt ist mir, als habe uns eine Vorahnung ans Ziel geführt, nämlich zur institutionellen Vermählung von Hygiene, Häuslichkeit und Lyrik. 
Aus unserem - bisher- privaten Dichterwettstreit sind viele farbige Verse hervorgegangen, die nunmehr auf Begutachtung warten, und vielleicht dienen sie auch dem einen oder anderen überhitzten Gemüt zur Abkühlung. Hier ein Beispiel aus meiner Feder mit aktuellem Bezug:

Gevatter Tod

Wenn man erstmal tot ist,
Dann bleibt's so bis auf weiteres
Dann ist nix mehr mit heiteres
Beruferaten, Halma oder Mühle
Unterm feuchten Friedhofssand
vertrocknen die Gefühle
Man liegt gestreckt im Kasten,
Ganz ohne Hasten Rasten, Fasten
Darf man, ach, I wo, man muss
Oben kriecht der Autobus
Hier unten nur der Regenwurm
Oben toben Schnee und Sturm
Hier unten liegt man gut geschützt
Weder geärgert noch geblitzt
Wird man in diesem Souterrain
Die Dunkelheit schmeichelt dem Teint
Wenn man erstmal tot ist
Dann bleibt's so bis auf weiteres.

Die Anschrift der Euch hiermit ans Herz gelegten Seite lautet: www.ifpupo.de

Mein Maskenproblem habe ich endgültig gelöst. Der geniale Torsten Sträter hat mir vor geraumer Zeit ein 50er-Jahre-Einstecktuch aus leichter Seide geschenkt, das, olala, mit Pin-up-Girls verziert ist. Per Wäscheklammer befestige ich die Enden des Erotikschals an den Brillenbügeln, so wie man einen Putzlumpen zum Trocknen aufhängt - fertig. Unter dem flatternden Stöffchen kann ich endlich frei atmen, fast wie gewohnt. Natürlich ist das Tuch 100% sexistisch und man erntet im Supermarkt potentiell tadelnde Blicke. Da man aber die machistische Motivik nur dann studieren kann, wenn man die gesetzliche Mindestdistanz unterschreitet, verebben eventuelle kritische Diskurse nach entsprechendem Hinweis noch vor der Fleischtheke. Über die von mir (Kollege Sträter?) womöglich betriebene „Degradierung der Frau zum Lustobjekt“ habe ich jedenfalls in den letzten Tagen nicht streiten müssen, was aber vielleicht auch daran liegt, dass meine mich zum Netto begleitende Frau Niqab trug, ein bekanntlich für manche Mitmenschen nicht weniger diskussionswürdiges Kleidungsstück. 
Porno meets Pakistan - Als Paar sind Teresa und ich in diesen Tagen schwer zu kategorisieren.

6.5.
„Vorsicht ist die Mudder der Borzellangiste“ - das ist das Motto der Söderschen Schleichtaktik raus aus der Erstarrung, nachdem Niedersachsen und NRW vorlegten, mit Kita- und Gastronomie-Öffnung. Danke, ihr wackeren Nordlichter! Ich trug und trage die „Maßnahmen“ gerne mit, aber jetzt muss es weitergehen. Und ich habe dabei gar kein Problem damit, dass die Bundesländer nicht mit einer Stimme sprechen - entstammt dieser Wunsch doch nur der alten deutschen Sehnsucht nach dem monolithischen Volkskörper à la „Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch Deutsche“.
Wenn Gesundheit Ländersache ist, dann sollen die Länder auch ihrer Verantwortung nachkommen - zumal das Infektionsgeschehen ja sehr ungleich verteilt ist. Die Vorstellung, dass die verängstigte Deutsche Mähre ohne straffe Zügelführung durch einen Kutscher, der den Weg wie seine Westentasche kennt, scheut, ausbricht, stürzt und notgeschlachtet werden muss, ist antiquiert. Ich, die Mähre, weiß auch ohne einstimmig sprechende Ministerpräsidentenkonferenz einen Huf vor den anderen zu setzen. Als mündiger Hengst würde ich, hoho, sogar ganz ohne Zaumzeug durch die Krise finden.  
Bester Moment an Söders Pressekonferenz, die wir mit einer befreundeten Cafebesitzerin gucken: Als er persönlich seinen Vize Hubert Aiwanger für die von ihm eingebrachte Idee lobt, mit Mundschutz ins Lokal zu kommen, diesen zum Essen ab- und wieder anzulegen, wenn man auf Toilette muss. Bravo, Hubert! 
Die Wirtin des Cafés berichtet, dass sie vor 10 Jahren eine Versicherung gegen Betriebsausfälle abgeschlossen hatte. Zwar gilt diese Versicherung auch für Pandemie-Fälle, nicht jedoch für SarsCoV19. Klar, als die Versicherung abgeschlossen wurde, gab’s das ja auch noch nicht. Die Police kostet 2000€ pro Jahr, und mit dem Ausdruck großer Bitternis berichtet die Wirtin, dass die Versicherung angeboten hat, aus Kulanzgründen 1000€ zu zahlen. Auch nicht schön.
Nachmittags essen wir ein großes Blech selbstgebackenen Rhabarberkuchen nach original Dangaster Rezept. Und freuen uns darauf, bald höchstpersönlich vorm Kurhaus zu sitzen und auf die Ölraffinierie in Wilhelmshaven zu blicken, zusammen mit meinen Eltern. Ja, wir werden mit dem Wiedersehen nicht warten, bis ein Impfstoff gefunden ist. Darauf könnt ihr Gift nehmen, hätte ich fast geschrieben, aber das klingt missverständlich, gerade auch für mitlesende Impfgegner.
Im abendlichen Twitch-„Ferngespräch“ mit Tommy Krappweis und unterschiedlichen Wissenschaftlern bekennt eine Ethnologin, welche unterschiedlichen Stadien sie durchlaufen hat: Verharmlosen, Ernstnehmen, emsiges Übererfüllen („Vernunft“), Angst, Langweile, Wut, Freude, Nicht-wahr-haben-wollen, Schlendrian, Depression... ich pflichte ihr bei, und wahrscheinlich kennen wir alle diese Gemengelage. Momentan frohlocke ich und jauchze, aber dabei weiß ich: Das Thema bleibt heiß; noch ein, zwei Jahre lang wird sich das Virus in unsere Leben einmischen. Vielleicht sollten wir uns in der Zwischenzeit mit ihm anfreunden?

7.5.
„Heute gehen wir auf den Spielplatz! Weißt Du noch, was das ist? Mein Sohn, eindreiviertel Jahre alt, guckt unsicher. „Da gibt’s eine Rutsche, eine Schaukel, ein Klettergerüst...“ Er scheint im Hinterstübchen nach Erinnerungen zu suchen, offenbar mit mäßigem Erfolg. Umso größer die Freude, als wir bald darauf am Grünwaldpark in Neuhausen eintreffen. Sonne, Sand und begeisterte Kinder. Der Filius gerät schnell in einen Konflikt um eine kleine Schaufel, es wird im Diskant geschrien, das wesentlich größere Mädchen wirft sich, als die Sache mit Hilfe ihrer proaktiv erziehenden Mutter zu ihren Ungunsten ausgeht, bäuchlings in den Sand und rudert theatralisch mit den Armen durch die Frühlingsluft. Ich schließe die Augen und genieße. Endlich wieder Tränen, Terz und Schimpftiraden. Kennt ihr den alten „Keine Staus, keine Hektik, keine Termine“-Werbespot von Jever Pils? So fühlt sich das an!
Mittagessen holen wir uns vom Italiener nahbei und verspeisen die Nudeln mit Blick auf das brütende Schwanenpaar am Nymphenburger Kanal, ehe wir Kartonage und Silberbesteck wieder in der Taverne abgeben. Es scheint eine Entwicklung stattgefunden zu haben: In den ersten Wochen quollen die öffentlichen Mülleimer über, und ich brauchte lange, bis ich den Grund begriff. Dachte zunächst, der Krankenstand der Stadtreinigung sei so hoch, dass man nur selten leeren könne. Dann dämmerte mir: Es ist die plötzliche To-Go-Kultur, auf die das Eimernetz nicht eingerichtet ist. Inzwischen sieht man die überquellenden Eimer seltener - womöglich haben die Stadtwerke sich auf die Neue Normalität eingestellt. 
Zwei Stunden lang versucht, beim Österreichischen Generalkonsulat anzurufen, um nähere Informationen zu den Sonderregelungen für Jagdpächter einzuholen (nein, ich habe keinen Jagdschein, Teresa wäre aber bereit, sich den Lehrstoff einzubimsen, wenn er uns einen Weg zur Hütte eröffnete). In der Warteschleife läuft Mozart. Keiner geht ran.
Stellte mir vor, Söder, Merkel und Tschentscher kommen zur Pressekonferenz und verkünden eine neue Strategie: Ab sofort wird notgeschlachtet. Montag gehts los mit dem Buchstaben A, Dienstag bin ich schon dran. Ich weiß, sowas darf man nicht denken, von wegen Menschlichkeit & Co, aber ich hangele mich seither vom Hihi zu Haha und zurück. Ein vierter Stuhl bei der Pressekonferenz bleibt zunächst leer, er ist für den Bundesnotschlachter reserviert. Wer wird das neue Amt bekleiden? Boris Palmer? Salomon Kalou? Nein, nach einer Weile macht es bumms, ein Lichtblitz durchzuckt dunklen Nebel, und dann schlurft der leibhaftige Karl Dall an der Kanzlerin vorbei zu seinem Platz, gewandet in eine schwarze Kutte. Und endlich, nach sieben Wochen Krise, packt mich echte, nackte Angst.



8.5.
Keiner Partei, die sich Grenzöffnungen innerhalb der EU widersetzt, werde ich zukünftig meine Stimme geben können. 
Nie fühlte ich mich als Bürger Europas so verhöhnt wie heute von Innenminister Horst Seehofer, der der Forderung von 12 Europa- und Bundestagsabgeordneten der Union, die Grenzen zu öffnen, eine knappe, kalte Absage erteilte. 
Meine Wut auf diesen geschichtsvergessenen Nationalismus ist so übermächtig, dass ich mich sogar dazu versteige, mich jetzt und hier für immerdar festzulegen, keine Partei, die diesen Kurs mitträgt, jemals wieder zu wählen. 
Die CDU, stolze Europa-Partei, die Partei von Konrad Adenauer, der in Colombey-les-deux-Églises mit De Gaulle den Grundstein zur Aussöhnung meißelte, die Partei von Helmut Kohl, der als junger Mann Schlagbäume zerstörte: Diese Partei ist für mich fortan lebenslang unwählbar. 
SPD: die Partei, in der man singt (sang?): „Die Internationale erkämpft das Menschenrecht“, die Partei eines Helmut Schmidt, der in seiner Kellerbar mit Valéry Giscard d‘Éstaing den Ecu ersann: für mich lebenslang unwählbar. 
FDP: die Partei von Hans-Dietrich Genscher, der auf dem Balkon der Prager Botschaft sprach: „Ich bin hier hergekommen , um ihnen mitzuteilen, dass heute ihre Ausreise...“: verdruckst, kleinlaut, ebenso wie Linke, Grüne, wahrscheinlich alle gar zu verängstigt, infiziert vom Gesundheit-über-alles-über-alles-in-der-Welt-Patriotismus. AfD sowieso indiskutabel. 
Verdammt, wen soll ich in Zukunft wählen? 
Nur eine Partei, die ohne Wackeln, ohne Zaudern standhaft europäisch denkt, hat mein Wohlwollen. 
Ich weiß: Ich bin nicht alleine. In allen demokratischen Parteien gibt es die wackeren Streiter für offene Grenzen. 
Ihr müsst hörbarer werden! 
Lasst Euch nicht einschüchtern von den Apokalyptikern, den Chauvinisten, denen, die überheblich und arrogant den Weltmeistertitel der Deutschen in Sachen Corona-Bekämpfung feiern und denen, wenn's hart auf hart kommt, der Rest Europas völlig egal ist. 
Wir, liebe Mitstreiter, müssen wieder die Oberhand gewinnen! 
Es gibt keine sachlichen Gründe mehr für Grenzschließungen (wenn es jemals welche gegeben hat); ich habe auch nach ausgiebiger Recherche nicht einen Epidemiologen gefunden, der sie im jetzigen Stadium für ein sinnvolles Werkzeug hält. Abstandhalten ist das Ding, nicht Grenzschließungen; sie sind eine lupenreine Machtdemonstration. 
Boah, ich bin soo sauer auf diesen narzisstischen H0-Potentaten. 
Geh nach Hause, spiel mit Deiner Eisenbahn.
Wie sagt man in Italien?
Ich habe fertig.

P.S.: 16:51 Uhr. Bin mehrfach darauf hingewiesen worden, dass Christian Lindner im Zeitungsinterview noch gestern Grenzöffnungen forderte. Ich freue mich, ihn bzw die FDP von meiner übrigens unangenehm ungebügelten, unbegührlichen Kritik ausnehmen zu können.


9.5.
Aus einer emotionalen Aufwallung heraus habe ich mich gestern am armen Horst Seehofer abgearbeitet, bei dem ich zunächst einmal herzlich um Entschuldigung bitten möchte. Injurien haben in der politischen Auseinandersetzung keinen Platz, und es ist mir ungemein peinlich, dass ich auf dieses dünne Eis geraten und darin eingebrochen bin. Auch an alle Miniatureisenbahner richte ich ein flehentliches Pardonnez! Als sei ein H0-Potentat etwas schlechtes! Im Gegenteil, die Beschäftigung mit Schmalspurlandschaften kennzeichnet den Individualisten; nur wer auch kleinste Dampflokomotiven lieben kann, kann auch sich selber lieben, und nur wer Minitrix beherrscht, hat auch das Zeug dazu, die größten Reiche zu regieren. 
Und dann: Natürlich ist es Unsinn, nur wegen eines schrägen Vogels eine Partei nicht zu wählen, noch dazu lebenslang - das ist, mit Verlaub, schrecklich unreif! Absolut zurecht wurde ich Vollidiot genannt, geistesgestört, Wutbürger, Abos wurden gekündigt, und vor allem wurde ich mehrfach darauf aufmerksam gemacht, dass die FDP die Europäischen Grenzen öffnen will (von den anderen Oppositionsparteien weiß ich das ehrlich gesagt gar nicht genau). 
Interessante Rüge auch: „Öffentliche Personen“ sollten im Internet nicht ihre Meinung kundtun, da sie „dumme Menschen leicht manipulieren könnten“. Hm. Mein Gefühl sagt mir, dass jeder Bürger seine Meinung äußern sollte, immer frisch heraus damit, sogar Promis, die man im Alphabet eher mittig einsortieren würde, etwa mich. Nachvollziehbar, dass man gerade in anspruchsvollen Epochen wie dieser flirrende, unkonkrete Oberflächen bevorzugt, in die jeder hineinprojizieren kann, was er will - das dient der Entspannung.
Aber, ach, ich persönlich bevorzugte immer das freie, naive Bekenntnis, ob bei Uschi Glas, Roland Kaiser, Dietmar Dath, weil der Bekennende dem Publikum vermittelt: Ja, man darf eine Meinung haben, trau Dich auch Du! Aber, ich weiß, viele sehen das ganz anders (vielleicht verwechseln sie „öffentlich“ mit „öffentlich-rechtlich“? Das würde ich sofort nachvollziehen können, klar). 
Was lernt man nun daraus? Wir alle stehen mitten im Neuland, jeder ringt um Erkenntnis, Drosten, Merkel, Du, ich, Uschi Glas, Benjamin Blümchen, wir alle. Und kaum kommt man mit einer These ums Eck („Social Distancing tut not - Grenzschließungen nicht (mehr)“), hagelt es Antithesen. Einer der Begriffe des Jahres drängt sich auf, nämlich: „Hammer und Tanz“. Gestern: Das war der Hammer, unerbittlich, ungerecht, brutal. Und heute kommt der Tanz; ich relativiere, schlage Räder, tröste, suche nach der Synthese, und wenn die „zweite Welle“ käme, würde ich womöglich wieder Hammer bzw feinere Hämmerchen auspacken müssen. 
Wäre kein schlechter Nebeneffekt der Coronakrise, wenn Rechthaberei durch wissenschaftlichen Diskurs ersetzt werden würde: Jeden Tag dazulernen, was eben ohne Widersprüche und Korrekturen nicht denkbar ist. Ich bin jedenfalls für jeden Einwurf, für jede Beleidigung dankbar. Wir befinden uns alle in einem großen Labor, und das Experiment ist in vollem Gange.

Roy Horn ist tot, gestorben an Covid-19. Er kam aus Nordenham, meine Ecke also. Aber nicht nur landsmannschaftlich habe ich mich ihm immer verbunden gefühlt: Als Erstklässler konnte ich einen Zaubertrick, den ich am Straßenrand in Oldenburg feilbot. Vor mir lag ein selbstbeschriftetes Stück Pappe: „Ein Zauber eine Mark“. Magie meets money. Der Zauber der Viren ist deutlich teurer. 
Hol di fuchtig, lieber Roy!

10.5.
R wieder > 1. Un’ nu’? 
Am Abend sehe ich die Venus am Himmel, als gleißend hellen, großen Stern im Westen. Und ganz in der Nähe müsste Merkur sein. Scheint nah, so nah, dass man meint, bis Pfingsten hinreisen zu können, zB mit dem neuen Tandem, wenn man ein paar Carbon-Flügel dran klebte. Nein, natürlich wäre man doch etwas länger unterwegs; die Sonde „BepiColombo“, von der ESA 2019 losgeschickt, wird 2026 am Merkur eintreffen. Sieben Jahre, die den Konstrukteuren des Antriebs alles abverlangten, da nicht nur immens viel Energie für den Vortrieb vonnöten ist, sondern ähnlich viel für ein sattes Fuder Extra-Bremskraft, das einen Sturz in die Sonne verhindern soll. 
Teresa und ich, wir würden uns aufteilen: Ich mache den Vortrieb, sie bremst, und die Kinder im Anhänger wachsen heran, würden irgendwann groß genug sein, um den Flug pedalierend zu unterstützen. Schule fällt ja bis auf weiteres eh aus (sagt Karl Lauterbach). Vielleicht kommen auch meine großen Söhne mit? Cyprian ist in Topform, nachdem er sich Bubble Balls zugelegt hat. Das sind durchsichtige, aufblasbare Plastikbälle im Format eines kleinen Öltanks bzw. großen Heuballens, in die man hinein schlüpft, so dass man beim Fußball immer ordentlich Abstand zum Gegenspieler hat. Nach den ersten Tests sagt Cyprian: Schweißtreibend, aber ein ernstzunehmendes Modell für die Fußballbundesliga. Kontaktlos ins Geisterspiel. Vielleicht taugen Bubble Balls auch als Raumanzüge auf dem Tandem? Wobei: Da sie aus Plastik sind, müsste man ihren Schmelzpunkt ermitteln; auf dem Merkur beträgt die Tagestiefsttemperatur gerne mal 450 Grad Celsius - könnte knapp werden. 
Ich will jetzt keine Werbung für so‘n Fun-Firlefanz machen, aber: Wären Bubble Balls nicht eventuell auch eine gute Anregung für die sogenannten„Hygiene-Demos“? Die Polizei kann aufatmen, da Abstand garantiert ist, das Material ist ähnlich virensicher wie Plexiglas...ich merke, wie ich von Euphorie erfasst werde; ist das nicht überhaupt ein Konzept für uns alle, uns „Neue Normale“? Hat man die Dinger erstmal übergestülpt, kann man leben wie anno dunnemals, und die Viren, ätschibätschi, gucken in die Röhre...wie? Ach so....ich höre gerade, dass sich dieses Konzept bereits der „Postillion“ ausgedacht hat, eine der wenigen wirklich verlässlichen Informationsquellen unserer Ära. 
Zwei interessante neue Fakten aus der Wissenschaft. Erstens: Eine Corona-Infektion wird bisweilen von blauen Frostbeulen an den Füßen begleitet. Das passt allerdings bestens zu meiner Hypothese, ach was, zu meiner Erkenntnis, dass es sich bei den Viren um den reinkarnierten Elvis Presley handelt, denn er sang ja: “Don’t step on my blue suede shoes”. 
Zweitens: Norman Swan, australischer Arzt und Podcaster, weißt darauf hin, dass SarsCoV2 auch durch Fürze übertragen werden kann, via Tröpfeninfektion - jedenfalls, wenn der Überträger unbekleidet ist und man den Mindestabstand unterschreitet. Die Hose, so Swan, habe die Funktion eines Mundschutzes. Im Zweifelsfall (nach Besuch in Risikogebieten, Kontakt mit Infizierten) sollte man auf sie nicht verzichten. 
Schönen Sonntag allerseits, auch und gerade den Müttern!

11.5.
Man könnte meinen, zum 300. Geburtstag von Baron Münchhausen haben sich am Wochenende illustre Festgemeinden in München, Stuttgart und anderswo versammelt, teilweise ohne Maske, manchmal sogar ohne Abstand (weil: „ist ja nicht so schlimm“). 
Münchhausen hat sich bekanntlich am eigenen Schopf aus dem Sumpf gezogen; er ist quasi ein früher Superheld der eigenverantwortlichen Lebensgestaltung, und er schreckte dabei auch vor eher riskanten Unternehmungen nicht zurück, etwa dem Ritt auf einer Kanonenkugel. 
Heute würde er womöglich täglich Coronapartys beehren, oder zumindest mit deren Besuch prahlen. 
Natürlich waren nicht nur gläubige Fans von Lügengeschichten auf den Demos am Start, nicht nur trübe Tassen, thüringische Kurzarbeiter im Amt des Ministerpräsidenten, Nazis und Anarchisten, sondern auch „ganz normale“ Leute - denen es ans Leder geht, die sich fühlen wie der Münchhausensche Windhund, der sich die Beine so lange ablief, bis er im Dachsbau eingesetzt werden konnte.
Wir haben in unserem Freundeskreis gleich mehrere Gastronomen, die mit dem Rücken zur Wand stehen, die zB mit sieben Angestellten per improvisiertem Bringdienst einen Tagesumsatz von 50€ erzielten und bereits zum 1. Mai aufgeben mussten, womit nicht nur die eigenen Existenz, sondern obendrein auch das Darlehen der Eltern futschikato war. Die staatlichen Nothilfen reichten nicht aus. 
Bei den darstellenden Künstlern sieht die Lage ähnlich bitter aus: Der „Kulturstaat“ Bayern hat sich zwar vor Wochen - als einziges Bundesland - bereit erklärt, in Not geratenen Musikern zu helfen, aber die Anträge für 1000 € monatliche Soforthilfe sind noch immer nicht online („Softwareprobleme“). 
Dies schreibe ich als jemand, der sämtliche Abstands- und Hygieneregeln ernst nimmt und einen Großteil der „Maßnahmen“ befürwortet(e) - um Verständnis zu erbitten.
In den letzten Tagen hörte ich nämlich manchmal Sätze wie „Was regen sich die Leute eigentlich so auf, wenn sie mal ein paar Wochen lang nicht in den Urlaub fahren können“ - für manche Leute geht es in dieser Krise, bei der temporären Einschränkung der Grundrechte eben nicht um schnöden „Urlaub“, sondern um das genaue Gegenteil: um ihre Arbeit, die wirtschaftliche Existenz. 
Mit Heiopeis oder gar Nazis sollte man sich trotzdem nicht auf einer Demo tummeln - damit schadet man nur dem eigenen Anliegen und unterliegt womöglich einer gewissen Ansteckungsgefahr. 
Beliebtes Twitterthema vor dem Hintergrund der auf über 1 gestiegenen Reproduktionszahl: Warum hat man die „Maßnahmen“ nicht noch zwei Wochen durchgezogen? Meine Vermutung: In Anbetracht der vielen Kurzarbeiter (weit mehr als prognostiziert) wäre die von Epidemiologen empfohlene Verlängerung schlichtweg zu teuer. Wir haben quasi nur einen Schuss, und ich hoffe, eben der wird von allen gehört. 
Im Deutschlandfunk angenehm skurriles Interview mit einem Leipziger Studenten, der soeben aus seiner Geburtsstadt Wuhan nach Deutschland zurückgekehrt ist. Was denn seine Mutter ihm zum Abschied gesagt habe? „Pass auf deine Brieftasche auf!“ Und was er in Leipzig vermisse: „Die vielen guten Gerichte, die wir in Wuhan essen. Manches gibt es in Leipzig gar nicht!“

12.5.
Draußen gewittert‘s gleich, die Kinder sind noch mit Teresa in der Sandkiste beschäftigt, und ich nehme die Gelegenheit wahr, mich gedanklich in ein Virus hineinzuversetzen. 
Also los: Viren verhalten sich im Alltag passiv. Lebensäußerungen, etwa in Form hektischer Betriebsamkeit, aber auch Freizeitsport, Zeitunglesen oder Knöpfe annähen sind von ihnen nicht zu erwarten, zumal sie gar keine Lebewesen sind, sondern lediglich „dem Leben nahestehend“. 
Ich habe mich aufs Sofa geworfen, mein müder Blick fällt durchs Fenster auf die Sandkiste. Ja, da ist Leben in der Nähe, die Kinder glucksen. 
Auf Stoffwechsel können Viren verzichten; weder können sie Proteine herstellen, noch Energie umwandeln, noch sich selber replizieren. Hm; so richtig energetisch fühle ich mich heute auch nicht gerade, bin eher schlappert. Klar, ich könnte mir einen Kaffee kochen, bin aber zu faul. Mich selber replizieren? Dafür wäre ich womöglich auch zu faul, wenn ich’s denn ohne Partnerin hinkriegen würde; einstweilen reicht es bei mir nur zu Selfies. Aber sind Selfies echte Replikationen, im virologischen Sinn? Falls ja, könnte ich mir ein Ei drauf backen - aber das mit den Proteinen ist sicher auch anders gemeint. 
Für sein Wohlergehen braucht ein Virion eine Wirtszelle, sozusagen eine Gastwirtschaft. Erst dort blüht das Virus auf, ohne dass da eine Blüte zu sehen wäre - es gerät ja lediglich in die Nähe des Lebens. Und lässt die Wirtszelle für sich malochen. Spontan denke ich an die „soziale Hängematte“. Da kann man mal sehen, wie schäbig ich geprägt bin, von Thatcherismus, Glotze und Bildzeitung, dass ich bei einem Virus an eine Art Tunichtgut denke. Womöglich hat so’n Virus noch nie ernsthaft gearbeitet, aber dabei Handy mit Netflix-Account. Manche Viren tragen bis zum Beginn der Replikationsphase eine Virushülle - da sehe ich sogleich stonewashed KiK-Jeans mit sehr vielen Löchern vor mir, und Bruno-Banani-Unterhosen, die aber zur Replikation ausgezogen werden, klar. 
Der Durchmesser eines Virions kann 15 bis 440 nm betragen. Habe keine konkrete Vorstellung, was das bedeutet, aber das ist klein. Sehr klein. Irgendwas zwischen Bernhard Hoëcker und mir. Die Form des Proteinkapsids kann ikosaederförmig, helikal oder geschossförmig sein. Ich schaue an mir herunter und entscheide mich für das Geschoss. 
Gähn. Teresa ist mit den Kindern in die Küche umgezogen. Ich höre, wie drei Eier aufgeschlagen und in die Pfanne gehauen werden. Gleich wird meine Gattin mir sicher ein leckeres Rührei kredenzen. Ich öffne den obersten Hosenknopf und fühle, dass ich zwar noch menschliche Züge aufweise, ja, mich aber einem Virus unzweifelhaft annähere. Eine Folge meiner autosuggestiven Kraft? Habe ich mich in den letzten Wochen gar zu sehr mit dem Thema beschäftigt?
Am Abend lese ich, dass chinesische Forscher den genetischen Code von Sars-CoV2-Viren im Sperma junger Corona-Patienten nachweisen konnten. Viele Einzelheiten sind noch ungeklärt, aber vorsichtshalber wird Genesenen empfohlen, Kondome zu benutzen. 
Mir dämmert: Wenn die Krise so weitergeht, werde ich ganz und gar zum Virus. Bin ich eine Gefahr für uns, für Euch? 
Man könnte beim RKI nachfragen, aber die haben ihre regelmäßigen Pressekonferenzen eingestellt. Schade. Warum eigentlich?

13.5.
Fünf Uhr wach. Rauf aufs Tandem, alleine (50 % Belegung, wie im Restaurant). Am Dantebad vorbei zum Olympiapark. Immer noch eines der schönsten Gebäudeensembles, die es gibt. Kurt Edelhagen schrieb die Musik zum Einmarsch der Nationen - lebenslang Gänsehaut, wenn ich das Album höre. Weiter zum Radweg hinterm Rangierbahnhof. Flatcurviges Auf und Ab. Wenn man oben ist, kann man bei guter Sicht die Alpen erspähen. Am Lußsee ein trockener Luftkuss zur eisernen Kirche; Luftküsse trenden. Lochhausen und Aubinger Lohe. Über den Teufelsberg zum Geschichtspfad, am Biedersteiner Kanal zurück. Luxus ist, wenn man morgens 40 km radeln kann, und man begegnet kaum je einem Auto. 
Freund am Telefon: „3000 Demonstranten - die machen alles kaputt, was wir geschafft haben. Wieso wird sowas erlaubt?“ Ich: „Ja, ärgerlich. Aber so ist das im Pluralismus. Muss man akzeptieren.“ Stille in der Leitung. Ich überlege, ob ich ihm die entsprechenden Artikel im Grundgesetz erläutern soll, fürchte aber missverstanden zu werden und sage nichts.
Im Tante-Emma-Laden. Verkäuferin: „Bald werden wir wissen, was hinter den Maßnahmen steckt“. Ich: „Was denn?“ Sie, achselzuckend: „Na die Wirtschaft auf null bringen“. Ich nicke bedeutungsschwer. Und überlege, ob ich nachfragen soll, wer ein Interesse daran haben könnte, die Wirtschaft vorsätzlich zu ruinieren - fürchte aber die Antwort und sage nichts.
Bei Twitter inzwischen alles haargenau wie in der Flüchtlingskrise: Auf der einen Seite die „Covidioten“, auf der anderen jene, die sofort milchsuppig aufschäumen, wenn irgendjemand die Zahlen des RKI hinterfragt. Ihr Vertrauen in die Wissenschaft (und die Regierung) ist total. Wenn man aber darauf hinweist, dass in der jetzigen Situation kein Epidemiologe Grenzschließungen in der EU empfiehlt und daraufhin deren Öffnung anmahnt, werden sie pampig. Ich versuche mich dann in Milde und sage mir: Wir sind eben Deutsche. Wollen stets bestmöglich erledigen, womit der Kaiser (bzw seine Rechtsnachfolger) uns beauftragen. 
Auch über all die armen Seelen, die absurderweise Ken Jebsen für den größten Aufklärer seit Immanuel Kant halten, versuche ich milde zu urteilen. Alles ist zZt neu, unklar, schwammig. Der Mensch sehnt sich aber nach Verlass. Und wenn gesicherte Erkenntnisse fehlen, müssen Phantasie und Glaube herhalten, wie im Mittelalter, wie bei einem windschiefen Schuppen im Nirgendwo, der in der Not mit Opas Gehstock abgestützt wird - weil eben nichts anderes da ist. 
Langsam, ganz langsam dämmert mir, was Jens Spahn meinte, als er sagte, in ein paar Monaten hätten wir alle einander viel zu verzeihen. 
Friede sei mit Euch!

14.5.
Angst, ich? Schon lange nicht mehr, bin abgestumpft. Genau genommen seit 1977, denn mein lebenslänglicher Angsthöhepunkt erstreckte sich über mein komplettes zehntes Lebensjahr. 
In der „Hörzu“ hatte ich einen Artikel über Hodenkrebs gelesen, und fortan war ich davon überzeugt, selber betroffen zu sein. Unter anderem bildete ich mir ein, ein Hoden sei größer als der andere. Meinen in Bälde bevorstehenden Tod malte ich mir in mattesten Farben aus, und auch ein Besuch beim Kinderarzt konnte mich nicht beruhigen. 
Was, wenn der Herr Doktor mich anlog, weil er nicht den Mumm besaß, mir die Wahrheit ins Gesicht zu sagen? 
Just in dieser Zeit litt ich außerdem furchtbare Qualen, wenn meine Eltern mich abends alleine daheim ließen, um zB ihr Theaterabo zu nutzen. 
In meiner Phantasie kamen Mama und Papa bei grausamen Unfällen ums Leben oder verschwanden unter mysteriösen Umständen, und in den tiefsten Tränentälern verknüpfte ich die peinigenden Szenarien: Erst sind die Eltern weg, und bald darauf, als Vollwaise, erliege ich meinem Karzinom. 
Nicht nur einmal telefonierte ich, von Heulkrämpfen geschüttelt, die Nachbarn aus ihren Betten, wenn meine Eltern sich mal wieder a weng verspäteten. 
Und etwa ein Jahr nach Beginn dieses dämonischen Gedankenballetts verflog die Angst, ohne besonderen Anlass, genau so plötzlich, wie sie gekommen war. „Du hattest keine Tränen mehr“, sang Peter Maffay; ja, ich hatte die Angst ausphantasiert, restlos. Nichts könnte an die entsetzliche Pein der Angstsaison 77/78 heranreichen. Ein Virus könnte mich töten, klar - aber mir Angst einjagen? I wo. 
Wie komme ich überhaupt auf dieses Thema? Weil Tommy Krappweis mich im Twitch-„Ferngespräch“ fragte, ob ich bereit wäre, mich mutwillig mit SarsCoV-2-Viren zu infizieren. Ich, perplex: „Warum sollte ich das tun?“ Tommy schmunzelte nur und wartete auf meine Antwort. „Da ja der von Jens Spahn in die Debatte gebrachte Immunitäts-Ausweis vom Tisch ist, hat man keine Vorteile als Genesener, etwa Freizügigkeit. Wenn der einzige Weg in andere Länder über eine Infektion führen würde, könnte man - ganz eventuell - über den Besuch einer Corona-Party nachdenken, aber da dies nicht der Fall ist, erübrigt sich der ganze Gedankenansatz - und aus Spaß an der Freud‘ angelt man sich ja noch nicht einmal einen schnöden Schnupfen mutwillig“ 
Ab heute haben die Schlagbäume Lampenfieber; bald werden die Grenzen geöffnet, und Tommys Frage hat sich (hoffentlich endgültig) erledigt. Uff!

2 Kommentare:

  1. Mein Name ist Ivy Marcus und ich lebe in Deutschland. Ich war auf der verzweifelten Suche nach einem Weg, um meinen Ex-Freund dazu zu bringen, sich wieder in mich zu verlieben. Wir hatten unsere Höhen und Tiefen, aber in den letzten 6 Monaten geriet unsere Beziehung außer Kontrolle. Ich habe 900+ für einen Zauberwirker ausgegeben, von dem ich dachte, dass er mir helfen würde, und nicht wissend, dass sie nicht geholfen hat. Ich strecke die Hand aus, weil ich die begehrenswerte Frau sein möchte, die ich einmal war und er sich wieder in mich verliebt und mich heiraten möchte. Ich kann mir diesen Mann nicht mit jemand anderem vorstellen, bis ich wirklich Dr. Odiboh kontaktiert habe, der mein Herzwunsch erfüllt hat. Er gab mir Details, wie er mir helfen konnte, was er tat, als ich nachkam und er rettete meinen Mann aus den bösen Händen der Dame, die ihn hypnotisierte und mein Mann kehrte nach 36 Stunden zu mir zurück und ich war wirklich erstaunt, dass eine solche Manifestation von Kräften ist wirklich real und existiert immer noch. Jetzt kann ich jedem auf der Welt mit Freude sagen, dass er DR Odiboh mit seinen Problemen versuchen und die sofortigen Ergebnisse abwarten soll. kontaktieren Sie ihn mit seiner E-Mail-Adresse. (odibohsolutionhome@gmail.com) oder direkt WhatsApp ihn +2347048883838..

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  2. Jedes Problem hat eine Lösung, wenn Sie die richtige Person treffen! Haben Sie keine Angst, dass es einen ausgezeichneten Magier und spirituellen Problemlöser gibt, der Ihr Problem lösen kann. Ich möchte Dr. Egwuatu dafür danken, dass er meine Ehe mit seiner Magie wiederhergestellt hat. Nach 1 Jahr der Trennung von meinem Mann kam mein Mann mit Hilfe des wunderbaren Zauberers Dr. Egwuatu nach Hause und jetzt sind wir für immer glücklich zusammen, noch einmal vielen Dank dafür Dr. Egwuatu heilte auch alle Arten von Krankheiten und wie,

    1 LIEBESERKLÄRUNG
    2 WIN S EX RÜCKGABE
    3 FRÜCHTE VON GOMS
    4 ANKÜNDIGUNG DER FÖRDERUNG
    5 SCHUTZERKLÄRUNG.
    6 DIE MAGIE DES GESCHÄFTS.
    7 GUTE ARBEITSBESCHEINIGUNG.
    8 HIV-AIDS.
    9 STOPPEN SIE FEHLKARREN.
    10 MIROOD ANKÜNDIGUNG DER ANKÜNDIGUNG.
    11 TELEKINESE URSACHE.
    LOTTERIERECHTSCHREIBUNG UND GERICHTSVERFAHREN Kontakt Kontaktieren Sie ihn für Ihre Hilfe über: drEgwuatu@gmail.com
    WHATSAPP: +2348101205614

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