Donnerstag, 8. Februar 2018

Behördengang im Paradies

Das Passproblem wartet darauf, geklärt zu werden. Also per Taxi erst zum deutschen Honorarkonsul nach Goodlands, ganz im Norden der Insel, dann weiter in die Hauptstadt zum Immigration Office im „Sterling Building“. Puh: viel Verkehr und wenig Parkraum - das Yin&Yang des SUV-Zeitalters. Wenigstens beim heutigen Regen ist Port Louis keine schöne Stadt. Klötze & Klotterkram, wenig Liebe im Straßenbild. Wir kommen um halb 12 an, um 12 macht das Amt zu, und wir fürchten, in der Riesenbehörde nicht rechtzeitig den richtigen Ansprechpartner zu finden. Hossa; wat’n Groß-Gewusel im Eingang des Hochhauses. Blick aufs Infobrett gefällig?


Dann jedoch geht alles paradiesisch flott: Der Pförtner am Eingang schickt uns in ein Büro im Erdgeschoss, der dauertelefonierende Büroleiter nimmt Teresa grußlos ihre Formulare aus der Hand und heißt uns auf einem Wartesofa Platz zu nehmen. Dort verbringen wir einige Minuten mit der Lektüre der Antikorruptionsplakate, geschrieben in bestem Kreolisch: 


Bald taucht der Büroleiter wieder auf und übergibt uns die vorläufigen Reisedokumente, validisiert mit seinem Stempel. Gut. Ein Toilettenbesuch im benachbarten KFC, und dann ab nach Hause. Als es abends aufklart und die Sonne untergeht, meinen wir in unmittelbarer Nähe unseres Hotels eine riesige Freiluft-Fototapete zu entdecken, offenbar hier aufgehängt, um Touristen einen betörenden Bildhintergrund zu ermöglichen. Fast noch besser als „Tropical Islands“, die olle Zeppelinhalle, südlich von Berlin. Ich drapiere Teresa sogleich in den Sand und knipse:


Heute nun als Frühsport einmal um Le Morne, anschließend zu zweit im Tretboot zur unbewohnten Île aux cerfs. Zwei km hin, zwei zurück, durch sehr seichtes Wasser à la Dümmer. Dort ein erschreckender Spaziergang - erschreckend, weil alles voller Plastikmüll ist. So also sieht die Welt heutzutage aus, wenn der Mensch nicht seinen eigenen Müll beseitigt, wenn er die „Natur“ sich selber überlässt. Teresa schlägt vor, dass wir sogleich die Insel aufräumen. Ja, wir hätten nicht übel Lust, bräuchten aber mehr als nur ein paar Mülltüten. Müllschiffe. Mehrere. 

Lustig übrigens, Tretboottouren bei Strava hochzuladen. Sechs Höhenmeter vermerkt die Leistungsbilanz. Naja. Wellengang? Tidenhub? 




1 Kommentar:

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