Mittwoch, 21. Februar 2018

Smoke on the water

Konzert im Müllerschen Volksbad: Da simmer dabei. Wer was genau spielt, ist einerlei. Ich habe mir (peinlich, peinlich) nicht einmal den Namen der Jazzband gemerkt, die da konzertierte. 

Angekündigt war die Chose für 19 Uhr. Wir, Teresa und ich, voller Elan, schon um sechs vor Ort. Erstmal Kakao und Crêpes Suzette zum Vorglühen, um halb sieben rein ins kleine Damenbecken zum, nun ja, zum Runterkühlen.  Weil: im großen Becken ist Vereinstraining, im kleinen ist schon jetzt ganz schön viel los. Wir ziehen Bahnen, jeweils bis zur roten Kordel, und der Weg reicht einfach nicht, um auf Temperatur zu kommen. Wir frösteln vor uns hin, während die Musiker auf der Empore ganz gemütlich ihr Equipment installieren. Nur net hudeln. Alle tragen weiße Hemden, die meisten Silberhaar und Walrossschnauzer. Was fürn Stil passt zu denen? Optisch ganz klar Dixieland à la „Tritt an, Bruder“. Biergarten-Klarinettler. Satchmo für Steuerberater. Verflixt, ist das kalt hier. Ob die sich auch ausziehen? In Badehose auftreten? Die Dame neben uns hat mitgehört. „Hoffentlich nicht!“ hämelt sie, und wir kichern. Ein paar Paarübungen. Rettungsschub, Hundepaddeln, Badewanne. Der Drummer probt. Hussa, hallt das. Kopfschmerzalarm. Brrr, ich friere. Sieben Uhr. Los! Anfangen! Von wegen. Jazzer halt. Das Becken ist voll, die Laune gut. Wenn da die blöde Bibberei nicht wäre. Ich wünsche mich zurück in die Schwangauer Therme, da war ich Sonntag mit meinen Söhnen, und es war badewannenwarm. SO geht Schmusewasser! Alles andere taugt zwar für Sport, aber nicht für Warten auf die Herren Schässschluffis. Oh, wie ich Unpünktlichkeit hasse! Da bin ich ganz square. 19 Uhr heißt Eintausendneunhundert und nicht eintausendneunhunderteins, zwei oder gar fünf. Nee, Freunde, nicht mit mir. Wegen euch hole ich mir nicht den Tod, und Teresa schon gar nicht. Also raus hier, duschen. Und während wir unter dem heißen Strahl auftauen, hören wir die ersten Klänge. Um 19 Uhr 10. Zu spät, wir sind bereits im Ohne-uns-Modus, ziehen uns an und entschwinden, nicht ohne zum Abschluss noch aus Versehen ein Bild gemacht zu haben. Ist im Schwimmbad natürlich streng verboten. Falls ein Bademeister mitliest: Das Bild war ein Zufall, ja, ein Unfall. Teresa wollte eigentlich Taschentücher aus der Bademanteltasche holen, und irrtümlich ergriff sie ihr Handy. Handys und Taschentuchtaschen können sich, wenn man sehr durchgefroren ist und aufgeweichte Rillenhaut an den Fingerkuppen trägt, durchaus ähnlich anfühlen. Ehe der Fauxpas bemerkt war, hatte meine Gattin bereits ausgelöst. Ungewollt. Das Bild fiel uns erst dahoam auf. Ehrlich. Und jetzt weg mit dem Pulverdampf. Peace. Vergelts Gott. 


1 Kommentar:

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