Der Sittich braucht für seine Wonne
nicht nur Jod S-11 und Sonne, einen
Plastik-Badetiegel sowie einen
Glockenspiegel, nahezu entscheidend
ist nicht nur, was der Piepmatz frisst, sondern
wie er seibt und sitzt, ob der Sand am
Käfiggrunde für Geflügel kerngesunde
Mineralien enthalte, auf dass dieser seine
Flügel möglichst lange froh entfalte.
Der beste Vogelsand ist fein und offenbart
im Lampenschein seine Herkunft aus dem
Meer. Muschelkalk und Oktopus,
Haifischflosse und ein Schuss Korallenbein,
Krallenhorn vom Tiefseeschwein, feingerieben,
dann durch mehrmaliges Sieben von
allem befreit, was stört (Störe sind jedoch
erlaubt). Vorher schon entlaubt und frisch
gewaschen, landet in der Siebe Maschen,
was dem Vogel schaden könnte:
Joghurtbecher, Badeente, Gabel, Messer,
Dreizack, Forken, alte Autos, Kronenkorken.
An geschulten Mustervögeln wird das
Endprodukt getestet: Wird der Bird vom
Sand verpestet? Gibt‘s an seinem Schnabel
Schäden, lässt der Farbton jeden Tag
aufs neue unsere Vögel leben, lachen,
unsere treuen Freunde werden?
Wie sieht‘s aus mit Krankheitsherden:
Federmilben, Vogelmumps; macht der
Sittich vorschnell plumps, wenn er infizierte
Sande frisst? Ist der Vogelrüde müde, wird
die Eierschale weich?
Unlängst ließ ein Saudi-Scheich
knapp 300 Vogelkundler forschen,
ob das Schuppenkleid von Dorschen,
hocherhitzt und dann zerstäubt, Vogelflöhe
erst betäubt und ihnen dann den Atem raubt.
Das Ergebnis: Leider nicht, aber man glaubt,
gleichsam durch Zufall, ein Mittel gegen
Vogelgicht ganz nebenbei entdeckt, ohne
dies bezweckt zu haben. Für Sittichzecken,
apropos, sind elaborierte Sande No-Go-Areas,
imstande, jeden dieser Plagegeister wie ein
unflüssiger Kleister dingfest zu fixieren.
Beste Sande zieren Austernbruch mit Perle,
auf das unsere bunten Kerle auf der Stange
möglichst lange flattern, schweben, zwitschernd
sagen: JA zum Leben!
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