Frieda hangelt träge an einem Klettergerüst und beäugt mäßig interessiert die Anwesenden. Die äugen deutlich interessierter zurück. Ich bin im Studio Hamburg, beim "Quiz der wilden Supertiere" mit Jörg Pilawa. Vom Hauptbahnhof kommend bin ich barfuß 10 km die Wandsbeker Chausee hinunter getrabt und habe mir nach Ankunft ein frisches Hemd angezogen. In meiner Dispo lese ich zudem, dass ich keine kurze Hose tragen darf. Eine Erklärung kann (oder mag) mir niemand geben. Ob's mit irgendeinem Tier zusammenhängt, auf das ich in der Show stoßen könnte? Oder wünscht man, dass ich "seriöser" rüberkomme? Altersgemäßer? Ich bin ja der begeistertste Kurzhosenträger, den ich kenne; im Sommer sind mir lange Hosen ganz einfach lästig. Bodenlange Beinkleider fühlen sich an, als fasse mir jemand mit besonders schlabbrigem Griff unablässig an die Waden. Dennoch füge ich mich artig, schaffe es korrekt bekleidet bis ins Finale, um dort kläglich zu versagen. Egal, ist ja nur Fernsehen.
Anschließend ziehe ich mich ruckzuck wieder aus und laufe zurück. Versuchsweise nutze ich den Wanderweg an der Wandse, der jedoch recht pieksig ist. Unwillkürlich weiche ich auf die frisch gemähten Rasenflächen aus. Das fühlt sich zwar wunderbar weich an, birgt aber auch gewisse Gefahren. Welche, erfahre ich auf einem schmalen Wegrain, nach einer halben Stunde Jogging: Es macht plötzlich "Quitsch", unterm Fuß erspüre ich punktuell eine besonders flexible, schmiegsame Substanz. Nein, Softeis ist es nicht, was sich da zwischen meinen Zehen aufwärts zwängt. Jedenfalls kenne ich keine Softeis-Sorte in dieser Farbe. Hazelnut-Choc? Ganz theoretisch denkbar. Ich spare mir eingehende Tests, wische die Mauke, so gut es geht, an der Vegetation ab, um anschließend wieder auf die Wandsbeker Chausee zu wechseln. Da weiß man, was man hat. Und sieht, was kommt. Immerhin passt der Vorfall zum Auftritt bei den "wilden Supertieren". Frieda, ich hab Dich lieb!