Mittwoch, 16. Januar 2019

Schmidts Schuhe

1978 trug man Clogs

(Holzschuhe mit Oberleder),

malte Wände dunkelbraun

(das erinnere an Höhlen),

und die damaligen Frauen

hiessen Dörte (oder Frauke).

Lehrer freuten sich in Klammern

(Klammheimliche Freude),

und die Mauke steckte

(häufiger als heute)

im bereits erwähnten Clog.


Der Kanzler fragte seine Olle

Loki (ja, nicht alle hiessen Dörte),

ob sie sommers mit ihm in der Jolle 

„Frauke“ übern Brahmsee schippern 

wolle. Antwort: Okidoki, und bald segelte 

der, der der Deutschen Dinge regelte,

(Loki packte noch die Sachen

aus dem Reisekoffer aus) erstmals

quer mit seiner Mütze (war‘s 

Prinz Heinrich?) durch die Pfütze

bei Neumünster und stiess (peinlich)

gegen einen (wie die Kapitäne sagen)

„Rock“ (die hier nicht aus dem Wasser

ragen und die Kähne öfters plagen). 

Durch die Wucht des Aufpralls 

(klang wie eine Pauke) verlor der Kanzler 

seine Mütze sowie einen Clog, der

von der Mauke über Bord

in Richtung Grund entschwand.

Schmidt steckte eine Extra-Lord 

aus seiner Hosentasche in den Mund,

sagte zu sich selber „Flasche!“ und 

stippte dann die Extra-Asche seinem

Holzschuh hinterher (die Mütze war

wie eine Frisbee-Scheibe oder‘n

Bumerang vom Wind ergriffen

und ans Ufer ran getragen worden, 

weiter noch, zu Dörte, äh, zu Loki, 

direkt in den Schrank - 

da wo sie hingehörte).


Und während die „Frauke“ sank, rauchte

Helmut noch zu Ende, machte seinen

Frieden mit dem Clog-Verlust, sagte

dann zu sich (ganz frei nach Kant):

„Du musst!“ und schwamm der Mütze

hinterher, zu Loki, erzählte ihr von 

der Affäre (sie fragte zärtlich, ob die 

Mauke blute), schließlich lud Schmidt

seine Loki ein - auf einen Grog. 

Ja, Krisen konnte er, der Gute.


P.S.: Hätt er noch eine geraucht (egal ob Reyno, Reval, Overstolz), wär ihm nicht entgangen, dass der havarierte Clog nach Kurzem wieder aufgetaucht, da Clogs (wie mehrfach schon erwähnt) aus Holz gefertigt sind. Im Jetzt-Jahrzehnt  trägt man ja eher selten Clogs. (Doch schreibt man drüber. In gewissen Blogs).




Brexit vs. Handball


Die lokale Bevölkerung in Köln-Longerich lässt sich aufteilen in jene, die gestern Abend der Übertragung des Handballspiels gegen Frankreich beiwohnten und jene, die zeitgleich den Verlauf der Brexit-Abstimmung im Londoner Unterhaus verfolgten. 

Als ich nach letzterer „Die Gegner haben gewonnen“ in die Runde rief, meinten viele, Frankreich habe gesiegt, ich aber dachte an die Gegner des Brexit-Abkommens. Bemerkenswert fand ich, dass ein nicht unerheblicher Teil meiner Gesprächspartner glaube, die Briten hätten sich gestern im Unterhaus gegen den Brexit ausgesprochen. Daraufhin griff Erleichterung um sich, die aber, nachdem Frankreich in letzter Sekunde ausgeglichen hatte, wiederum Bestürzung wich - was in der Summe zu einer neutralen Gefühlslage führte, quasi 1 +-1=0. Um diesen Leuten nicht den Abend zu vermiesen, klärte ich sie nur in Ansätzen über die tatsächlichen Folgen des Londoner Votums auf (allerdings könnte zur Stunde auch John Bercow persönlich das Abstimmungsergebnis kaum präziser deuten). 

Frankreich, soviel ist klar, spielt vorerst in EU und Turnier eine wichtige Rolle. Spielen die Engländer eigentlich auch Handball? 

Dienstag, 15. Januar 2019

Shutdown

Hacksteak ohne Gold,

da staunt der Ribery,

gibt es im weißen Haus

Zu Zwiebelkringel

aka Heiligenscheinen


Söldner ohne Sold,

geh doch zur Lotterie

Der Chef gibt einen aus

Engelland wird Single

Statt Wein trockenes Weinen


Montag, 14. Januar 2019

Cityleaks



Werbeslogans für das Marketing

deutscher Städte, die aus guten Gründen 

im letzten Moment verworfen wurden:


Hamm, meine Perle

Yes, we Köln

Tränen Lünen nicht

Jork - if you make it there...

Wollen wir Hessen gehen?

Coch em! 

Komm Büsum

Mettmann. Schmeckt auch ohne Brot. 

Mit uns ist gut Kirchheim essen

Mund. Wo? Dort!

Guten Appetit in Speyer

Kiel Spass!

Ich kam, Saarland, siegte

Frechen siegt

Gotha Be Go!

Be Hagen!

Go Slar! 

Go chum!

Geh Lingen!

Ge ra!

Suhl Dich! 

Jena dem

Waiblingen - auch für Männer

Gendersternchenfurt

Mäh, Leipziege! 

Zwickau - das wird wieder. 

Lohne - nicht ohne (L). 

Rügen überflüssig 

Bernkastel Tu‘s! 

Da weiss man, was man Hattingen 

Würzburg. Alles andere als fad.

Chili Konstanz 

Delmenhorst für Schlemmer

Dormagen: der Durchbruch! 

Baden-Baden: Wiesbaden, nur doppelt.

Unna nahbar

Wer spricht von Siegen? Überleben ist alles

Sieg maringen!

Witten, dass?

Wetter, dass! 

Emsdetten, dass? 

Meppen, dass?

Hummel Hummel Moers Moers

Horb Horb Hurra

Soest das, und nicht anders

Biel(g)efeld

Sehr Berne

Früher war alles aus Holzminden.

Sie: „Wollen wir nach Wuppertal?“ Er: „Barmen!“

Bonn/off

Alle Düren stehen Ihnen offen

Spielen Sie Trier-Angel?

Cham ante Chamanen

Wohin Fürth Dein Weg?

Varel Gott

„Mir han Fernweh“ - „Und wir Hannover“

Sauber, Rheine

Weimar? Don‘t ask!

Zeitz wirdz

Herborn in the...

Waren sie schon mal an der Müritz?

Halle zu mir!

Büren. Ohne Ge. 

Hof fentlich.

Verden lesen

Eile mit Weilheim

Ahlen Sie sich!

Schön ist es an der Ostsee - Das Wismar doch!

Werder? Ich! 

Willich? Ich will!

Wilster? Und ob!

Ich Willingen! 

Ja, ich Wiehl!

Duderstadt. Ja: Du! 

Und Du? - Esch? Born.

Willst Du auch? - Nein, ich Wilhelmshaven

Weiden Sie sich an uns

Frieren im Bett? Herdecke! 

Kommen Sie Marl!

Kommen Sie Herne!

Kommen Sie Bayreuth!

Kommense Rinteln

Det wärmt nicht nur, det mold. 

Alzey bereit.

Kesses Lippe

Ein Schwelm, wer...

Hassloch - Hier bin ich Mensch, hier darf ich‘s sein

Werningerode, der hat selber Schuld

Beredtes Braunschweig

Rostock schlägt zu. 

Ich Kleve Dir eine!

Wetzlar - messerscharf

Schmelz Tegel

Momentan Berlin? Nein, ist vorrätig.

Staaken: der Staar unter den Staadtteilen

Marzahn hat Biss

Kaufbeuren jetzt zum Sonderpreis 

Wiefelstede hätten‘s denn gern?

Usedom - alles von Sex bis Kirche

Dresden um, ist egal. Ist von beiden Seiten schön

Zerbstliche Stunden

Stade eigentlich 




Sonntag, 13. Januar 2019

Es dämmert

Meine Augen schwächeln, das ist schade

Wenn ich zettbee innem Wannenbade

Kant oder Konsalik wälzen will

Seh ich grad soviel wie eine Made

kurz vor der Verpuppung, nämlich null


Hm. Ehrlich gesagt ist das gelogen

Nicht zuletzt in Gumpen, Löchern, Trögen

trenne ich mich kaum vom Telefon

Es hat mich zum eLeser erzogen

Dass alles verschwimmt stimmt aber schon


Dr. med: S’liegt an den hellen Scheiben

deren Pixel unsere Zeit vertreiben

Blinde Gier zwingt uns an das Gerät

Liebesbriefe will ich lesen, schreiben

Jetzt. Es dämmert; bald ist es zu spät. 






Marizibill (nach Apollinaire)

In der Kölner Hohen Strasse
wird es heute nicht mehr hell
Alle Menschen werden müder
tragen dick wattierte Mieder
und die Sonne Bärenfell

Blaugefrorene Buckelwale
immigriert von den Lofoten
waten durch die vollen Pfützen
wärmen sich mit Barten-Bützen
und gegrillten Hundepfoten

Unter einem Grabbeltisch
tritt sie einem kalten Kunden
dominant auf die Galoschen
Dann ist alles Licht verloschen
und Marizibill verschwunden

#apollinaire

Donnerstag, 10. Januar 2019

Grumpy

Grumpy - dabei dachte man an Walldorf, Statler, Matthau, Lemmon.
Früher. Alte Männer granteln goldig in verräucherten Kaschemmen
Lebensweise knirscht die Scheibe vor dem Knie, hihi. Und wir Jungen
fanden das Konzept der alten mies gelaunten Männer ganz gelungen.
Aus „weise“ wurde „weiß“ - der alte weisse Mann: Ein Ärgernis, ein sch...
einheiliger Steinweiliger, der dementiv die Vollvergenderung bekämpft
und Wörter sagt wie „Negerglied“, wo unsereins die Nase rümpft.
Unter den Geboten hat das vierte schwer zu leiden, wenn junge die Alten 
meiden, weil sie deren Gift, das Brexitose provoziert, durch Luftanhalten
nicht entkräften können - klar. Schreierei bringt wenig, auch Beleidigungen
à la „Nazi“ führn nicht dazi, dass die Wut der Alten abgeklungen
Nur geduldiges Gespräch, im Zweifel Händchenhalten hilft den Alten
- und auch uns. Nebenbei stellt sich die Frage: Wie will ich es selber halten,
wenn ich einmal alt bin? Garst werde ich mir verbieten, dafür Kinder
um mich scharen, Eierläufe absolvieren, Rotgoldbrücken tragen, Tinder 
usen auch. Bauchnabelflusenfotos posten. Des Feierabends Dämmerglut
macht altes Weiß zu Apfelsin und mich zum Winnetou in Windeln, Bruderblut
Und wenn ich dann zu schwach für alles, nur ein Kurvenwasserschluck
wünsch ich mir von Zeit zu Zeit: Kuss & Kinderhändedruck
ehe ich zu Staub zerfalle, wie wir alle.

The biggest Arztroman ever

Willkommen in meinem neuen Tagebuch („Post-Coronik“), das sich womöglich auch in diesem virtuellen Gewölbekeller vornehmlich mit Corona befa...

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